Was sind Habitatspiele?
Habitatspiele © sind anschauliche Lernspielkonzepte, die Zusammenhänge in unserer Umwelt systematisch aber mit spielerischer Leichtigkeit vermitteln.
Sie wurden speziell für Kindergärten und Schulklassen entwickelt, sowie für Lehrer- und Erwachsenenbildung und als Event während Veranstaltungen. Sie finden alle „indoors“ statt.
Habitatspiele© vermitteln die biologische Vielfalt (Biodiversität). Sie gehen von einem ganzheitlichen Aspekt aus. Im Laufe des Spiels entwickeln sich Strukturen eines Habitats/Lebensraums und es werden Pflanzen- und Tiergesellschaften vorgestellt. Zur Zeit werden drei Themenfelder angeboten: Ökosystem Wiese, Ökosystem Wald, NABU „Vogel des Jahres“.
Das Spiel kann sowohl zur Einführung in das Thema benutzt werden – z. B. Ökosystem Wald – wie auch zur Vertiefung, nachdem es im Unterricht behandelt wurde. Habitatspiele© finden ‚drinnen‘ statt. Im Klassenzimmer bilden die Teilnehmer einen Sitzkreis. Das Spielzubehör bringt die Dozentin mit. In Absprache mit der Lehrkraft könnten die Teilnehmer mitarbeiten, indem sie – z. B. beim Thema Wald – Zweige, Moos, Laub, Eicheln, Kastanien etc sammeln. In der ersten und zweiten Klasse sind mitgebrachte Stofftiere von Zuhause willkommen. Im Ablauf des Spiels wird das Mitgebrachte dann eingebaut.
Am Ende des Spiels betrachten wir das Modell des Waldes, das interaktiv entstanden ist. Ab der 3. Klasse können Gefährdungen behandelt werden. Je nachdem welche Gefährdung ansteht, verändert sich das Modell. Handelt es sich beispielsweise um Trockenheit, Käferinvasion oder Sturm sind sie natürlicher Art. Flächenfraß, Industrie- und Siedlungsgebiete sind von Bauherren, Planungsämtern, Stadträten gewollt. Am Modell lassen sich die Auswirkungen nachgestalten. Zum Abschluss überlegen wir, was wir tun können, um unsere Wälder zu retten.
Neues Habitatspiel: Menschen und Vögel auf Wanderschaft
NABU-Mitgliedern dürfte es klar sein, dass ‚Migration‘, wie sie fast täglich in den Medien vorkommt, sich nicht nur auf die Menschen bezieht, die ihre Heimat im Süden verlassen und nach Norden ziehen. Für Mitglieder ist es selbstverständlich, dass Frühling eng verbunden ist mit der Rückkehr unserer Zugvögel ins Brutgebiet. Kurz vor Beginn der Osterferien in Bayern war es für Schüler in den 8. Klassen am Emmy-Noether-Gymnasium in Erlangen zwar nicht ‚neu‘, sie hatten sich aber noch nicht damit näher beschäftigt. In zwei Unterrichteinheiten = 90 bauten sie im Rahmen des Habitatspiels „Man and Birds on the Move“ die Routen der Menschen sowie Zugvögel, darunter Rauchschwalbe, Mauersegler und Weißstorch, aus Afrika nach. Dort trafen sie auf „stay-at-home“-Arten wie Amsel, Haussperling, Blau- und Kohlmeise. Ein Ergebnis: Act now! Dann steigen die Chancen, dass die Rückkehr der Zugvögel immer noch den Frühling einläutet.
Der neue Club of Rome ist da!
Was die Gesundheit des Planeten angeht, klingen die Alarmglocken schon lange. Frederic Vester sagt eine andere Art des Denkens ist notwendig,
Aus Neuland des Denkens: (1984) Immer mehr lernen, ohne zu verstehen. Immer mehr wissen, aber keine Weisheit. Immer mehr Forschung, die das Wissen vermehrt, den Lernstoff vergrößert und doch nicht weiß, wohin sie führt. Eine Explosion von Daten und Wörtern, brauchbar für Details, doch wenig für Zusammenhänge. So nützlich und lebenserhaltend die bisherige Art des Wissens in der Vergangenheit gewesen sein mag, die Erfahrung zeigt, dass sie nicht dazu taugt, uns aus den Problemen der heutigen Situation herauszufinden.
Vester, Frederic:
„Leitmotiv vernetztes Denken. Für einen besseren Umgang mit der Welt“, München, Heyne, 1989
„Die Kunst vernetzt zu denken“, München, DTV, 2002 ISBN 3-423-33077-5
„Neuland des Denkens – Vom technokratischen zum kybernetischen Zeitalter“, 1. Aufl. 1984, DTV, ISBN 3-421-02703-X
„Unsere Welt – ein vernetztes System“, München, DTV, 2002 ISBN 3-423.33046-5



